Trump Media & Technology Group: Medien-Unternehmen des Ex-Präsidenten soll mittels SPAC an die Börse – SEC-Untersuchung wegen möglichen Verstößen

onvista · Uhr

Ex-US-Präsident Donald Trump hatte im Oktober angekündigt, er wolle ein alternatives soziales Netzwerk namens „Truth Social“ gründen – unter dem Dach des Medienunternehmens „Trump Media & Technology Group“. Ziel sei es, der „Tyrannei“ der großen Tech-Unternehmen die Stirn zu bieten.

Trump reagierte mit dem Schritt auf seinen Rauswurf bei etablierten sozialen Medien. Twitter wie auch Facebook und Youtube hatten Trumps Konten im Januar kurz vor dem Ende seiner Amtszeit gesperrt. Auslöser war die Erstürmung des US-Kapitols durch Anhänger Trumps – und die Tatsache, dass er Sympathie für die Angreifer bekundete. Außerdem behauptet Trump nach wie vor ohne jegliche Belege, dass ihm der Sieg bei der Präsidentenwahl im November 2020 durch Betrug gestohlen worden sei. Damit heizte er die Stimmung im Land auf. Twitter, wo Trump mehr als 80 Millionen Nutzer folgten, war für ihn bis dahin die wichtigste Kommunikationsplattform gewesen.

Trumps Medien-Firma soll mittels SPAC an die Börse

Um genügend Kapital einzusammeln, soll das Unternehmen mittels einer SPAC-Fusion an die Börse kommen. Der Börsenmantel mit dem Namen Digital World Acquisition Corp. (DWAC), der Trumps Unternehmen ans Parkett führen soll, hat laut einer SEC-Einreichung am Montag eine Private-Equity-Finanzierung in Höhe von einer Milliarde US-Dollar abgeschlossen. Nun hat die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC Ermittlungen eingeleitet und will einige Details zu dem SPAC wissen. „DWAC hat von den Regulierungsbehörden, mit denen es kooperiert, einige vorläufige Ermittlungsanfragen erhalten“, heißt es in einer Mitteilung. DWAC sagte, dass es Ende Oktober und Anfang November Anfrageschreiben der Financial Industry Regulatory Authority und der SEC erhalten habe, nachdem die Anteile am SPAC nach der Ankündigung der geplanten Fusion mit Trumps Media-Unternehmen auf 1.600 Prozent gestiegen waren.

Mögliche rechtliche Verstöße sollen untersucht werden

In der Untersuchung geht es um mögliche Verstöße gegen die Wertpapiervorschriften für SPACs, da es Hinweise gibt, dass der Gründer von Digital World Acquisition Corp., Patrick Orlando, sich Anfang 2021 mit Trump getroffen hatte, lange vor der DWAC-Notierung am 2. September – ohne die Investoren über eine mögliche Fusion mit Trumps Unternehmen zu informieren. Laut der Einreichung vom Montag forderte die SEC „Dokumente in Bezug auf Sitzungen des Vorstands der DWAC, Richtlinien und Verfahren in Bezug auf den Handel, die Identifizierung von Bank-, Telefon- und E-Mail-Adressen, die Identität bestimmter Anleger sowie bestimmte Dokumente und Mitteilungen zwischen der DWAC und TMTG.“

Republikaner aus US-Kongress soll Trumps Medienunternehmen leiten

Der republikanische Kongressabgeordnete Devin Nunes soll Trumps Unternehmen künftig leiten. Das teilte die Firma Trump Media & Technology Group am Montagabend (Ortszeit) in Palm Beach in Florida mit. Nunes werde das US-Repräsentantenhaus verlassen und seine neue Rolle im Januar 2022 antreten. Der Abgeordnete aus Kalifornien sitzt seit 2003 in der Kongresskammer und hat sich in der Vergangenheit als eifriger Unterstützer Trumps hervorgetan, unter anderem in einem der Amtsenthebungsverfahren gegen den damaligen Präsidenten. Mehrere US-Medien, darunter CNN, berichteten, Nunes hätte bei der Kongresswahl im kommenden Jahr wegen eines Neuzuschnitts von Wahlkreisen ein schwierigeres Rennen vor sich gehabt.

onvista-Redaktion mit dpa-AFX

Titelfoto: Joseph Sohm / Shutterstock.com

onvista-Ratgeber: Fonds – alles was sie über ihren Einstieg in die Börse mit Investmentfonds wissen müssen

Das könnte dich auch interessieren

Meistgelesene Artikel